Schlittentour mit Huskies im Yukon
Auf ins Abenteuer Yukon!
Mit der Air Canada flog ich von Québec City in den Yukon nach Whitehorse. Ich freute mich schon riesig auf die Schlittentouren mit den Huskies. Laut Wetterbericht sollte es sehr kalt im Yukon sein. Ich hatte also nicht die Möglichkeit, mich auf die winterlichen Temperaturen vorher einzustellen. Als ich ankam erwarteten mich minus 40 Grad. Ich fühlte mich wie in der Gefrierkammer. Klirrende Kälte! Mein Atem gefror und mein Körper wurde von der Kälte ergriffen.
Der Anbieter Muktuk Adventures
Ich hatte mich im Vorfeld für einen Aufenthalt in der Lodge und Huskyfarm Muktuk Adventures entschieden. Hier leben 140 Huskies, davon 90 Arbeitshunde und die restlichen Hunde verbringen in Würde und mit besonderer Pflege ihre letzten Jahre. Alle Hunde sind sehr friedlich gegenüber Menschen. Ich hatte schon viel über Muktkuk Adventures gelesen. Sie bieten Schlittentouren mit Huskies an.
Ist Frank Turner eine Legende im Yukon?
Ich hoffte den legendären Musher Frank Turner zu treffen, der die Logde 1995 gründete. Er hatte früher am Yukon Quest teilgenommen, welcher zum härtesten Hundeschlittenrennen der Welt zählt. Die Strecke ist 1.600 Kilometer lang und führt von Whitehorse, Yukon bis nach Fairbanks, Alaska. Frank nahm 24 Mal in 25 Jahren am Yukon Quest teil. Er stellte einen Rekord auf, der 10 Jahre ungebrochen blieb und gewann ihn in 10 Tagen, 16 Stunden und 20 Minuten. Nun hat er sich zurück gezogen, aber ich traf ihn kurz mit einer Säge in der Hand als er Ausschau nach einem Weihnachtsbaum hielt. Jetzt leitet die Deutsche Manuela mit ihrem Mann das B&B und die Schlittentouren.
Meine erste Schlittenfahrt als Musher
Am nächsten Tag machten wir die Schlittentour auf dem Takhini River, der auch Teil der Rennstrecke vom Yukon Quest ist. Ich wurde mit Schuhen, Jacke, Hose und Handschuhen ausgestattet. Die Sachen waren schön warum, aber auch sehr schwer. Ich fühlte mich wie ein Schneemann. Zusätzlich brauchte ich noch Handschuh- und Fußwärmer.
Mein Team bestand aus 5 Alaskan Huskys. Sie ließen sich ganz brav die Schühchen und das Geschirr von mir anlegen. Als sie allerdings an den Hundeschlitten angeleint wurden, waren sie außer sich. Sie sprangen vor Freude hin und her und ein lautes Gejaule ging über den gesamten Hundeplatz. Sie wollen einfach nur rennen. Die Einweisung vom Hundeführer war kurz und schneller als gedacht, stand ich alleine auf dem Schlitten.
Mein Herz raste vor Aufregung!
Die Hunde wussten genau was sie zu tun hatten. Es machte mir großen Spaß Geschwindigkeit aufzunehmen, über die kleinen Eishügel zu springen und um die Kurven zu rasen. “Ha” für eine Linkskurve, “Gee” für eine Rechtskurve und “Wow” für Stopp. Es war ein aufregendes Erlebnis auf dem Schlitten zu stehen und ich fühlte mich wie ein echter Musher. Die Landschaft zog an mir vorbei. Es lag relativ viel Schnee und die Bäume waren gefroren. Der Blick über die weite Eiskristall-Landschaft war traumhaft. Die Tour wurde von zwei Guides begleitet. Am Anfang fuhr der Guide mit einem Schneemobil, anschließend vier Schlitten mit anderen Gästen, gefolgt von mir und am Ende ein weiterer Guide. Wir machten mehrere Stopps und die Guides erkundigten sich immer wieder nach unserem Befinden und checkten die Hunde.
Es dauerte nicht lange bis die Sonne unterging. Der Sonnenuntergang war spektakulär. Leuchtende rosarote Farben am Himmel. Auf dem Rückweg beobachtete uns ein Wolf aus der Ferne. Nach zwei Stunden war ich froh wieder zurück zu sein, denn die Kälte durchdrang meinen Körper. Meine Wimpern waren vereist und es fiel mir schwer zu denken. Ich wärmte mich in der Lodge auf und es warteten leckere Brownies und Kaffee auf mich.
Wie waren die Ganztagestouren?
In den nächsten Tagen meisterte ich auch die Ganztagestouren von 5 Stunden. Die Zwischenstopps beinhalteten ein Barbeque und heiße Getränke. Ich wärmte mich mit heißer Schokolade am Feuer wieder auf. Natur pur! Wir waren in Kleingruppen unterwegs. Auf dem Rückweg sahen wir einen Wolf, einen Fuchs und Hirsche. Die Sonnenuntergänge waren spektakulär. Die Schlittenfahrten waren ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Ich war einfach nur dankbar für dieses sensationelle Abenteuer.
Manuela lebt hier ihren Traum und liebt ihre Hunde. Die Winter sind lang und hart! Im Winter wird es meist erst um 10 Uhr hell und um 16 Uhr bereits wieder dunkel. Die Sonne kommt mittags oft nur für kurze Zeit raus. Wenn man Glück hat, kann man am Nachthimmel die wunderschönen Polarlichter sehen.
Von Muktuk Adventures habe ich eine Woche Aufenthalt mit Hundeschlittentouten zum reduzierten Preis erhalten. Meine Meinung ist und bleibt trotzdem ehrlich. Herzlichen Dank an: Muktuk Adventures