In der Wildnis auf Matakan bei den Ureinwohnern
3 Tage in der Wildnis auf Matakan
Matakan liegt auf einer kleinen Insel in der Provinz Québec und ist von der Stadt Manawan mit dem Motorboot oder Wasserflugzeug zu erreichen. Im Reservat Manawan leben mehr als 2.600 Atikamekw. Die Atikamekw waren bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts Nomaden. Sie leben noch heute vorwiegend von dem, was die Natur bereithält, wie z.B. einheimische Tiere (Fische, Elche, Biber usw.), Beeren und Ahornsirup. Die Insel wurde vor hunderten von Jahren als spirituelle Vorbereitung für Kriege gegen andere Indianerstämme genutzt.
1. Tag: Ankunft in Manawan und Überfahrt nach Matakan
Der Guide holte mich vom Flughafen in Montreal ab. Es ging in 4 Stunden mit dem PKW nach Manawan. Von hier aus fuhren wir weitere 40 Minuten mit dem Motorboot über den großen Kemptsee auf die Insel Matakan. Die Fahrt mit dem Motorboot war ein besonderes Erlebnis – Natur pur! Der warme Wind blies mir ins Gesicht. Der See glitzerte von den Sonnenstrahlen.
Vom Guide namens Keith wurde ich mit traditionellem Tee begrüßt. Außerdem lernte ich weitere Teilnehmer aus der Reisegruppe kennen. In Québec ist die Landessprache französisch. Keith war der einzige englisch-sprechende Guide auf der Insel. Wir bezogen unser Tipi, das mit Kiefernzweigen am Boden bedeckt war. Es roch nach frischen Kiefernnadeln und es war schön warm. Ein Lagerfeuer mitten im Tipi war bereits hergerichtet. Holzscheite lagen für die Nacht bereit.
Anschließend fuhren wir mit dem Guide auf den See und warfen Fischernetze aus, die über Nacht dort blieben. Außerdem angelte ich zum ersten Mal in meinem Leben. Dabei genoss ich den atemberaubenden Sonnenuntergang.
Am Abend aßen wir leckeres Elchfleisch. Wir saßen gemütlich am Lagerfeuer beisammen. Die Atikamekw erzählten von früheren Zeiten.
2. Tag: Kanutour, Badespaß und Gaumenschmauß
Die erste Nacht überstand ich nicht so gut. Es war zwar toll die Natur hautnah zu spüren, aber es war auch sehr aufregend. Alle zwei bis drei Stunden legte ich Holzscheite nach, weil es kalt war. Außerdem trieb sich ein Bär in der Gegend herum.
Morgens holten wir die Fischernetze ein. Der Fang mit Fischen war recht gut. Später fuhren wir mit dem Motorboot zu einer Felswand, auf dem historische Petroglyphen zu sehen waren. Am Nachmittag entdeckte ich mit dem Kanu die unberührte Naturlandschaft.
Zum Abendessen wurde der frische Zander nach traditioneller Art zubereitet. Ein echter Gaumenschmauß! Dazu trank ich Bier mit warmen Ahornsirup. Den Ahornsirup brachte ein Einheimischer mit, den er aus der Region produzierte. Wir ließen den Abend am Lagerfeuer ausklingen. Keith trommelte und sang in seiner Landessprache. Er ist mehrere Wochen im Jahr in Nordamerika auf Pow Wows mit seiner Band unterwegs. Sie haben bereits mehrere Preise gewonnen.
3. Tag: Rückfahrt nach Montreal
Nach dem Frühstück ging zurück nach Montreal. Ich habe mich natürlich wieder in einen kleinen Husky-Welpen verliebt, der später mal die Insel bewachen soll.
Zum ersten Mal hatte ich wirklich das Gefühl in Kanada angekommen zu sein. Zumindest war so immer meine Vorstellung von Kanada – eine atemberaubende Landschaft – weit ab vom Massentourismus, Straßen, Strom, Internet oder Handyempfang. Ich lernte mehr über die Kultur, Bräuche und Traditionen der Atikamekw. Es war ein echtes Abenteuer.
Von Tourisme Manawan habe ich die 3 Tagestour auf Manawan erhalten. Meine Meinung ist und bleibt trotzdem ehrlich. Herzlichen Dank an: Tourisme Manawan